Diese Beeren sind ebenfalls bekannt als rosa Pfeffer, falscher Pfeffer rosé, amerikanischer Pfeffer, peruanischer Pfeffer, bourbonischer Pfeffer, brasilianischer Pfeffer… und so weiter. Das Erstaunliche hierbei ist, dass sie jedoch zu der botanischen Familie der Anacardiaceae (Sumachgewächse) zählen, und nicht etwa zu den Pfeffergewächsen.
Auch geschmacklich lassen sich nicht viele Gemeinsamkeiten finden, Rosa Beeren sind nicht pfeffrig-pikant, sondern eher süß und aromatisch, am ehesten vergleichbar mit Wacholder. Natürlich lassen sich Gerichte mit den Rosa Beeren optisch aufpeppen, aber auch der feine Geschmack kann Fischgerichten und milden Gemüsesorten wie Spargel eine ganz besondere Note verleihen.
Ursprünglich aus Brasilien ist doch ihr naher Vorgänger Schinus molle in Peru beheimatet. Vorrangig wird die Beere auf der Insel La Réunion, sowie auf Madagaskar, Mayotte und Guayana produziert. Sie wurde nach Florida eingeführt, wo sie heute wild wächst. Es handelt sich dabei um einen eleganten, dekorativen Baum, ein Vorgänger des Pistazienbaumes, welcher überall entlang der Außenlinien mediterraner Straßen gepflanzt wird.
Das Aufkommen dieses Gewürzes in unseren Küchen ergab sich erst sehr kürzlich. Es hielt seinen Einzug auch dank der Wellen, die die „nouvelle cuisine“ schlug, und leider ist es auch immer in sämtlichen Mischungen von „Pfeffer“ zu finden, wo es absolut nicht hineinpasst. Es braucht eigenes Fachwissen, um zu erkennen, welche davon schwerverträglich sind und ab welcher Quantitätsstufe sie leicht toxisch werden. Die Beere ist sehr aromatisch, mit einem süßlichen Geschmack, sehr fruchtig, pfeffrig mit Noten von Anis, leicht pikant und herb, mit einem harzigen Geschmack, und einer ziemlich deutlichen Bitterkeit. Sie verträgt es nicht, gegart zu werden, mit Ausnahme von sehr sanften Garungen ohne Säure, wie man sie im Folienbeutel erreicht. Die Beere passt gut zu Cremesaucen für weißes Fleisch, Geflügel, Nieren, und sie ist vollkommen mit Tartar, Fisch oder Meeresschalentieren.